Samstag, 16. Februar 2008

Von Enten, Waagen und Rückkopplungen

Am Vormittag war 798 ansehen angesagt und mit einer warmen Sojamilch im Magen entdecke ich im 4. Geschoss eine Waage Made in Germany, Marke: Rapido, Radebeul 1 - Klasse. Das Ganze hier neigt sich ja bedeutsam dem Ende entgegen, in etwa so wie ein Geiger, wenn er geigt.

Aber mal davon abgesehen ging es als Nächstes weiter in die Innenstadt mit Bus und U-Bahn, etwas wirr, aber machbar. Der Platz des himmlischen Friedens und die ganzen Häuser ringsherum darunter auch die neue Oper waren das Ziel. Zu sehen gab es aber auch frische Pekingenten und einen ramponierten Holzturm. Wer bei dem Anblick keinen Hunger bekommt ist entweder Vegetarier oder noch viel zu verweichlicht, denn bei Null Grad ist es dort wohl sauberer als in einem jahrzehntelang zugeeuften Kühlschrank und man sieht was man bekommt. WYSIWYG! Zu Fuß durch ein paar Hutongs ist eine der besten Sachen, die man in Beijing machen kann, das ist noch das Meiste echt. Im Gegensatz zum Rest von Beijing, das 798 mal ausgenommen ist es dort auch immer ruhig und leise. Zum Schluss noch ein kleiner Abstecher auf die Wangfujing, die von Olympiawerbung nur so gesäumt ist, wie von riesigen Malls.

Am Abend war ich dann noch schnell ins D-22 und da habe ich eine fünfunvierzigminütige ziemlich ausgefranste Rückkopplung angeguckt. Gemacht hat das Lu Xin Pei, die da jemand hingestellt hat. Ihr Schaffen hat nebenbei noch bewirkt, dass es sogar noch etwas leerer wurde und sich die Hälfte der Zuschauer mit Fingern in Ohren bohrten. Aber wer den Krach in Beijings Straßen seit Jahren aushält müsste sich bei solchen Geräuschen doch erst richtig wohl fühlen? Wie gesehen wohl doch nicht.
The Gar war die zweite Band und die hatten bereits mehrere Namen: Gadiao, Gaodiao, Gar, The2Gar, The Gar - also richtig ist wohl Gar. Wie auch immer, es war sehr schön und das wohl fast allerletzte Mal, dass ich mir sowas hier angesehen habe - vielleicht... vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall hat sich meine Meinung gefestigt, das Gar die momentan beste Beijinger Gruppe sind, vom Spektrum, Einzigartigkeit, Melodie und auch davon, wie die sich benehmen. Und ich habe sie Alle gesehen! Alle! Harharhar! Bei den Meisten habe ich den Eindruck, dass sie ein Lied haben und das dann 10 Mal spielen, das Lied ist zwar ganz okay, aber so richtig toll ist es nicht... oder sie klingen wie eine Kopie von - Ramones, Interpol, Sonic Youth und und und.
Zum Schluss heute noch ein obligatorisches Bild, dass bisher hier in den Blog seinen Weg noch nicht gefunden hat.

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