Mittwoch, 26. Dezember 2007

Wasser und Essen und Laos

Ich habe gerade erstmal richtig ausgeschlafen, denn Gestern bin ich von Vang Vieng nach Vientiane in Laos und von da nach Bangkok und von da aus wiederum weiter nach Surat Thani. Puh. Von dort mit der Fähre nach Koh Samui und erstmal ins Meer. Hier in Südthailand ist das Internet wieder billig und ich habe auch etwas Zeit, denn gerade im Moment regnet es noch. Gestern Abend gab es Pad Thai. Durchsichtigen Nudeln mit Fleisch und Salat dazwischen in einer scharfen Sauce, sehr sehr gut! Man bekommt es aber auch wirklich überall hier. Der Niederschlag hat unterdessen schon etwas nachgelassen, aber als ordentlicher Bürger habe ich einen Schirm mitgebracht. Das ermöglicht es mir trotz des nassen Wetters in ein paar Minuten loszulaufen. Stark!

Hier ein kleiner Rückblick. Angekommen in der thailändischen Grenzstadt Nong Khai bin ich über die Freundschaftsbrücke und von da aus ist es noch ein kleines Stück nach Vientiane, der Hauptstadt Laos'. Mit einer Analphabetenrate nahe 50%, etwa 2000 Elefanten und ein paar mehr als 50 geschrieben Gesetzen ist dieses 6-Millionen-Land ein echtes Ziel für Rucksacktouristen. Alte Autos hier sind eurpäisch, neue japanisch oder koreanisch. Da ich leider nur eine knappe Woche den Norden gestreift habe, ist mir klar geworden, dass ich für dieses landschaftlich so schöne Land gern sehr viel länger Zeit gehabt hätte, aber so konnte ich zumindest einen Einblick gewinnen, in ein Land, in dem freundlich eine Untertreibung für die Art der Gastfreundschaft wäre, die sich steigert, je weiter man von Vientiane wegkommt. Die Hauptstadt in einem knappen Tag abzuhaken war richtig, denn bis auf den triumphbognartigen Patuxai und dem goldenen Pha Tat Luang ist nicht viel zu sehen und was die alten Ausländer machen, will ich gar nicht wissen.

Es ging anschließend mit dem Bus weiter, in das nördlich gelegene Vang Vieng. Eine Klitsche in Toplage. Es gibt zig Bars und Restaurants mit lauten Fernsehern, wo gleichzeitig verschiedene Folgen der Simpsons laufen und das Busterminal ist gleichzeitig die Landbahn des Flughafens. Das wirklich schöne hier ist die Gegend ringsherum. Die riesigen Karstfelsen ragen so steil empor, dass ich gar nicht aufhören kann hinzusehen, bin ich derartiges in letzter Zeit ja nur von Hochhäusern gewohnt. Aber auch Fun Fun Fun kann man hier haben. Jeder vermietet Schläuche von Traktorreifen auf denen man den Fluss runterdonnern kann und dergleichen. Wer keinen Reifen mietet, mietet einen Motorroller, um nicht an Fahrt zu verlieren. Überall tuckern diese Dinger mit 20 - 30 Kilometern in der Stunde (Km/h) herum, in dem Dorf, für dessen Durchquerung ich zu Fuß gerade mal 15 Minuten brauche. Wer mit beiden Angeboten nichts anfangen kann mietet ein Fahrrad. Essen in Laos ist neben Gegend-Kucken und Rumkutschen eine der Topantworten auf das, was denn gerade so abgeht. Es ist billig und nie muss man alleine essen, die Leute sind alle aufgeschlossen und zack sitzt man gesprächig zusammen. Bezahlt wird in Kip oder amerikanischen Dollar, wie überall hier. Die beiden Währungen werden oft parallel akzeptiert, es kommt aber auch vor, dass man in Dollar zahlen muss, wie bei machem Busunternehmer.
Luang Prabang ist der letzte Ort, dem ich mich in Laos widmen kann. Wie die heutige Hauptstadt Vientiane liegt die Frühere am Mekong, ist aber ungleich schöner. Vor einigen Jahrzehnten war Laos französisches Protektorat und hier sieht es wirklich aus, wie in Frankreich. Der Nam Khan mündet hier in diesen Fluss und die Altstadt und das Tempelviertel liegen auf diesem vom Wasser umgeben Zipfel. Laos ist nie eine wichtige Kolonie für Frankreich gewesen, der Mekong wurde als Transportweg für irrelevant erkannt und für große Landwirtschaft ist es viel zu bergig. Die Stadt gehört zum Weltkulturerbe und plant keine Brücke. Die eng zusammengebauten Häuser stehen im Prinzip direkt am Wasser, wo man wunderbar essen kann. Das Essen in Laos ist sehr gut, es gibt zum Beispiel Laap, geminztes Fleisch (z.B.) Rind mit Grünzeug. So etwas ähnliches gibt es auch in China. Sehr oft gibt es hier aber zu traditionellen Gerichten Sticky Rice, den man mit den Fingern isst. Daneben gibt es allgegenwärtig Kartoffelchips, Kekse, Limo, Fertignudeln auf die sich fast alle Touristen stürzen. Trotzdem ist die Internationalisierung des Essens in einem Land ohne McDonalds oder Starbucks noch nicht sehr weit.

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